20. Juni, Hommage an die Argentinische Flagge & ihren Schöpfer

Hellblau-weiß-hellblau mit Sonnenschein: wie der Himmel, so die argentinische Flagge. Ihr Schöpfer: Manuel Belgrano. 2020, ein besonderes Jahr, das Präsident Alberto Fernández als „Jahr des Manuel Belgrano“ betitelte. Viele Veranstaltungen waren für den heutigen Tag geplant, die aufgrund des Coronavirus nicht stattfinden können.

Hier erfährst Du, was es mit der argentinischen Flagge und dem heutigen Flaggen-Feiertag auf sich hat.

argentinische Flagge

Manuel Belgrano & die Flagge Argentiniens

Manuel José Joaquín del Corazón de Jesús Belgrano ist eine wichtige Figur der argentinischen Geschichte. Er war General, Anwalt, Politiker, beteiligte sich an der Mairevolution von 1810, war Sprecher der Ersten Junta und kämpfte für ein von Spanien unabhängiges Argentinien.

Er träumte von einem gerechten Land, in dem alle Menschen die gleichen Rechte haben, und setzte sich sein gesamtes Leben für dieses Ideal ein. Bis er am 20. Juni 1820 schwer krank, vergessen und völlig mittellos in Buenos Aires verstarb.

Die Bedeutung der argentinischen Flagge

Um die Truppen der argentinischen Unabhängigkeitsbewegung zu kennzeichnen, und sie symbolisch zu einen, entwarf Belgrano eine weiß-hellblaue Flagge, was den Farben der nationalen Kokarde entsprach.

Eine etwas romantischere Auslegung, die jedoch nicht belegt ist, besagt, dass er sich zu den Farben inspirieren ließ, als er bei einer Schlacht in den Himmel schaute. Blau, der Himmel über Argentinien, weiß, die Wolken – oder laut einer anderen Version die schneebedeckten Anden.

 

 

Die argentinische Flagge wurde zum ersten Mal am 27. Februar 1812 in der Stadt Rosario (Provinz Santa Fe) gehisst, woran heute das Denkmal „Monumento Nacional a la Bandera“ erinnert.

 

 

Offiziell als Nationalflagge anerkannt wurde die Hellblau-Weiße allerdings erst 1816 mit der tatsächlichen Unabhängigkeit Argentiniens.

 

Zwei weitere Jahre später fügte Juan Martín de Pueyrredón der Flagge die sogenannte Mai- oder Inkasonne hinzu, die auch auf den ersten argentinischen Münzen abgebildet war und neben der argentinischen auch die Flagge Uruguays ziert.

Die Ursprünge der Sonnenscheibe mit Gesicht liegen in der Mythologie der Inka, wo sie den Sohn Inti des göttlichen Schöpfers symbolisierte.

 

 

Die Sonne auf der argentinischen Flagge weist abwechselnd 16 gerade und 16 geflammte Strahlen auf, Vorder- und Rückseite sind identisch.

Bis 1885 durfte die Sonne nur auf Kriegsflaggen abgebildet sein, später auch bei offiziellen Anlässen.

Erst seit 1985 dürfen die Argentinier ihre Flagge auch privat mit Sonne verwenden.

Manuel Belgrano begegnet dem Reisenden in Argentinien immer wieder.

Straßen, Plätze und Ortschaften sind nach ihm benannt. Sein Konterfei ist auf dem 10-Peso-Schein abgebildet, der mittlerweile nur noch etwa 80 Euro-Cent entspricht und durch Münzen abgelöst wird.

Sein Todestag, der 20. Juni, ist ein wichtiger Feiertag in Argentinien, bekannt als der Tag, „an dem Belgrano die Unsterblichkeit erreichte“ oder auch als der „Día de la Bandera“, der Tag der argentinischen Flagge.

Denn für Argentinier ist ihre Flagge nicht nur schön anzusehen, sie symbolisiert für sie bis heute Zusammengehörigkeit und Verwurzelung und ist im öffentlichen Raum sehr präsent.

 

 

Liedermacher Víctor Heredia setzte der argentinischen Flagge mit seinem Lied „Sube“, das durch die Folklore-Sängerin Mercedes Sosa weltberühmt wurde, ein Denkmal.

 

 

Dennoch, seinen 200. Todestag am heutigen 20. Juni 2020 hätte sich der General wahrscheinlich anders - pompöser, lauter und ohne coronabedingte Ausgangssperre - vorgestellt.

 

 

Mehr über die argentinische Flagge erfährst Du auch in meinem Buch „111 Gründe, Argentinien zu lieben

Manuel Belgrano soll sich für die argentinische Flagge am Himmel orientiert haben.
Manuel Belgrano soll sich für die argentinische Flagge am Himmel orientiert haben.

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