Ich bin Simone und schreibe hier für Dich über Argentinien, denn Argentinien ist eine Herzenssache für mich.
Ursprünglich komme ich aus Ulm, aber es hat mich schon von klein auf immer in die Weiten der Welt gezogen. Die Weiten sind geblieben, die Welt hat sich für mich vor ein paar Jahren vor allem auf ein Land reduziert: Argentinien.
2006 reiste ich zum ersten Mal für 7 Monate mit dem Rucksack kreuz und quer durch Südamerika. Am Fuße des Fitz-Roy-Massivs bei El Chaltén, durchnässt von Regen, steif vom kalten Wind, ist es passiert: Ich habe mich verliebt. In einen Berg, in eine Region, ein Land, eine Kultur. Eine Liebe, die sich festigte, je mehr ich von Land & Leuten kennenlernen sollte.
Nach einem Auslandssemester in Buenos Aires 2012 war für mich klar, dass ich Deutschland nach dem Studium erst einmal den Rücken zukehren werde. Und nun lebe ich seit über 8 Jahren in der quirligen Metropole am Río de la Plata.
Aller Anfang ist schwer, und so war auch für mich die Anfangszeit in Buenos Aires nicht leicht. Das Leben mit der Inflation und der ständigen Wirtschaftskrise, Schwarzarbeit und ein paar kulturelle Eigenheiten machten mir zu schaffen.
Aber ich habe gelernt, dass die schwierigsten Momente auch die sind, aus denen man gestärkt herauskommt, von denen man am meisten lernen kann. Und ich habe gelernt, einen langen Atem zu haben & Dinge auszuharren.
Mittlerweile fühle ich mich pudelwohl in der Großstadt und habe 2016 auch endlich die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen.
Mein Alltag ist bunt und selten langweilig (außer in Corona-Quarantäne). Seit ein paar Jahren bin ich freiberufliche Texterin, Sprachtrainerin, Vortragsrednerin und - mein persönlicher Herzensjob - Reiseleiterin in Argentinien und Chile (persönliche Reiseberatung via Skype auf Anfrage per Mail).
Die Krönung des Ganzen und die Erfüllung eines Kindheitstraumes war die Veröffentlichung meines Buches "111 Gründe, Argentinien zu lieben" im September 2019.
Privat wie beruflich reise ich, wann immer Zeit und Geldbeutel es zulassen. Eine neue Liebe ist hinzugekommen: die Fotografie. Eine alte ist geblieben: Patagonien. Ob mit dem Auto, zu Fuß, mit dem Pferd oder dem Fahrrad, schon allein der Gedanke an diese karge Region im Süden Argentiniens sorgt bei mir für Gänsehaut. Auf die Frage "Wohin sollen wir reisen", lautet meine Antwort in der Regel: nach Patagonien!
Aber auch die saftigen Grasweiden der Pampa, die surrealen Farben der Puna, die Vulkane & Weinberge des Cuyo und die unglaubliche Artenvielfalt des Nordens haben sich einen Platz in meinem Herzen erschlichen. Ganz zu schweigen von den Menschen in Argentinien, die manchmal etwas zu viel, manchmal etwas zu wenig reden, aber immer einen herrlich ironischen Spruch auf den Lippen haben.
Das ist Hernán, mein Lieblingsargentinier, von Freunden und Bekannten El Loco genannt.
Er bringt mich zum Lachen und unseren kleinen Golcito auf Schotterpisten für Geländewagen zur Weißglut.
Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen ist in guter argentinischer Manier das Asado (grillen). Dabei rechnet er mit 1 kg Fleisch pro Person und ist grundsätzlich besorgt, ob das reichen wird.
Auch er liebt Patagonien und ist am liebsten zu Fuß in den Bergen unterwegs. Er weiß, dass manchmal das Rauschen des Windes in den Bäumen ausreicht, um glücklich zu sein.
Meistens ist er von einer Schar Hunde umgeben, die ihm verliebte Blicke zuwerfen und deren Sprache er spricht (dessen bin ich mir sicher).
Außerdem ist er leidenschaftlicher Segelflieger, weswegen ich hin und wieder mit ihm abheben muss, obwohl Fliegen nicht mein Ding ist. Als Ausgleich darf er die Welt ab und an vom Rücken eines Pferdes aus betrachten, aber das ist für ihn als Gaucho im Herzen natürlich kein Problem!
Aus dem Nähkästchen geplaudert:
Heinz Enrique Frauchiger (Sonntag, 25 Februar 2024 04:07)
Liebe Simone,
Einfach toll, wie Du das wunderschöne, einmalige Argentinien mit seinen liebenswürdigen Menschen beschreibst.
Dieses schöne Land lernte ich erstmals 1973 kennen und bereiste es erneut 2012 und 2020.
Von Patagonien träume ich noch heute und denke mit Wehmuth daran wie es damals noch war.