Landschaftszonen in Argentinien

Aufgrund der enormen Nord-Süd-Ausdehnung erwartet den Reisenden in Argentinien eine große geographische Vielfalt. Hier stelle ich Dir die verschienden Landschaftszonen in Argentinien kurz vor. Weitere Infos findest Du unter der Rubrik Regionen.

Subtropische Regen- und Nebelwälder

Den Norden und Nordosten Argentiniens durchziehen artenreiche Regenwälder und Savannenlandschaften. Das Klima im Norden ist feucht mit einer ausgeprägten sommerlichen Regenzeit und trockeneren Wintern. Der äußerste Nordosten (Provinz Misiones) ist das ganz Jahr über niederschlagsreich mit tropischen Temperaturen. Die Region wird dem subtropischen immerfeuchten Regenwald zugeordnet (selva misionera).

Puna-Hochebene

Als Puna wird der südliche Teil des Altiplano (Hochebene in den Anden von Bolivien & Peru) bezeichnet. Die steppen- oder wüstenhafte Zone ist spärlich bewachsen mit Büschelgräsern und Kakteen und erstreckt sich in Argentinien auf eine Höhe von über 4000 Metern über dem Meeresspiegel. Zahlreiche Salzseen und bunte Berge sorgen für ein surreales Landschaftsbild.

Salzwüste in der Puna auf 4000 m ü. M.
Salzwüste in der Puna auf 4000 m ü. M.

Die trockenen (Vor-)Anden des Cuyo

Trockenes Klima und eine wüstenartige Vegetation prägen die Landschaft am Fuße der zentralen Anden in Argentinien. Typisch für die Voranden-Region ist der Monte, eine trockene Buschsteppe. Das Klima ist warmgemäßigt mit wenigen Regentagen im Jahr. In der zur Region Cuyo gehörenden Provinz Mendoza liegt der höchste Berg Argentiniens (und außerhalb des Himalaya), der Cerro Aconcagua mit 6962 m.

Sierras Pampeanas / Sierras de Córdoba

Als Sierras Pampeanas wird ein Mittelgebirge in der Provinz Códoba bezeichnet, das im Osten übergeht in den trockenen Monte. Die drei Bergketten Sierra Chica, Sierra Grande und Sierra de Pocho verlaufen wie die Anden in Nord-Süd-Richtung. Höchste Erhebung ist der Cerro Champaquí mit 2790 m. Das Klima ist trocken mit etwas ausgeprägteren Niederschlägen in den Sommermonaten. Weitere Mittelgebirge in der Provinz Buenos Aires sind Sierra de la Ventana und Sierra de Tandil.

Feuchte & trockene Pampa

Wenn Du jemanden in die sprichwörtliche Pampa schickst, dann landet diese Person in Argentinien. Als Pampa wird sowohl eine Landschaftszone bezeichnet, die verschiedene Provinzen übergreift, als auch die Provinz La Pampa selbst. Der Südosten der Provinz Córdoba, der Süden von Santa Fe und die Provinz Buenos Aires gilt als feuchte Pampa, südlich der Sierras Pampeanas liegt die trockene Pampa mit Trockenwaldlandschaft und einem trockenen Klima. Die feuchte Pampa wird heute vor allem landschaftlich genutzt, sodass von der ursprünglichen Landschaft wenig erhalten ist. In den weitläufigen, fast baumlosen Graslandschaften fühlen sich die Rinder wohl - und sie prägen auch das Landschaftsbild.

Wie aus dem Nichts erhebt sich der Gebirgszug Sierra de la Ventana inmitten der sonst flachen Pampa, Provinz Buenos Aires
Wie aus dem Nichts erhebt sich der Gebirgszug Sierra de la Ventana inmitten der sonst flachen Pampa, Provinz Buenos Aires

Die patagonischen Anden

Die Anden bilden die Grenze zu Chile. Der argentinische Teil der patagonischen Anden ist geprägt von feuchten Westwinden, die Niederschläge vom Pazifik über die Kordillere bringen. Im Vergleich zum chilenischen Teil Patagoniens sind die Niederschläge dennoch gering, da die Anden das meiste abhalten. Die Zone ist fast durchgängig dicht bewaldet.

Die patagonische Steppe

Je weiter man in Patagonien gen Osten reist, desto spärlicher wird die Vegetation. Anfangs noch Monte mit vielen Sträuchern, geht die Landschaft bald über in eine trockene Steppe, über die der Pampeano-Wind ungestört hinwegfegen kann. Es wachsen dort kaum Büsche, geschweige denn Bäume, sondern hauptächlich trockene Gräser. Schneefall ist selten.

Feuerlands feuchte Wälder

Der Süden der Provinz Feuerland ist sehr viel feuchter als der steppenartige Norden. Hier grünt es nur so! Dichte, feuchte Wälder und Moore prägen die Landschaft. Es fällt viel Niederschlag in allen Jahreszeiten, das Klima ist kaltgemäßigt und ozeanisch. Und irgendwie erwartet man, unter jedem Strauch oder Baum auf einen Gnom zu treffen.

Nationalpark Feuerland
Nationalpark Feuerland

Gewässer in Argentinien

Der größte See, der gänzlich in Argentinien liegt (und nicht mit Chile geteilt wird) ist der Lago Argentino bei El Calafate. Dieser ist mit einer Fläche von 1.415 km² etwa dreimal so groß wie der Bodensee.

Längster Fluss ist der Río Paraná (insgesamt 4880 km), der im Süden Brasiliens aus dem Zusammenfluss des Paranaíba und Río Grande entspringt, später mit dem Río Uruguay zusammenfließt und den 290 km langen und bis zu 230 km breiten Mündungstrichter des Río de la Plata bildet, der in der Provinz Buenos Aires in den Atlantik mündet.

Berge in Argentinien

Da die Grenze zu Chile entlang der höchsten Gipfel der Anden verläuft, kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, zu welchem Land welcher Gipfel gehört. Wenn Du die von mir aufgezählten höchsten Berge Argentiniens auch auf einem Chile-Blog findest - dann weißt Du, warum!

 

Die höchsten Erhebungen Argentiniens sind:

  • Cerro Aconcagua (Provinz Mendoza), 6962 m
  • Nevado Ojos del Salado (Provinz Catamarca), 6893 m
  • Monte Pissis (Provinz Catamarca), 6882 m
  • Cerrro Mercedario (Provinz San Juan), 6770 m
  • Bonete Chico (Provinz La Rioja), 6759 m
  • Nevado Tres Cruces (Provinz Catamarca), 6758 m

 

Die Hochanden erstrecken sich vom Norden bis Zentralargentinien. Je weiter südlich man reist, desto niedriger sind die Anden. Der höchste Berg des argentinischen Patagoniens ist der Schichtvulkan Domuyo mit 4707 m, im argentinischen Teil von Feuerland ragt die höchste Erhebung "nur" noch 1326 m in den Himmel (Monte Olivia bei Ushuaia).

 

Außer den Anden gibt es in Argentinien noch kleinere Mittelgebirge, so die Sierras de Córdoba, Sierra de Tandil & Sierra de la Ventana (beide in der Provinz Buenos Aires).

Der Cerro Aconcagua ist mit 6962 m der höchste Berg Argentiniens
Der Cerro Aconcagua ist mit 6962 m der höchste Berg Argentiniens